Das Reisen ist die beste Fortbildung
Manche Dinge kann man nicht in einer Uni lernen, sondern nur auf Reisen. Hierzu gehört die Expertise, als Locationscout zu arbeiten. Ein Locationscout reist mit offenen Augen durch die Welt und merkt sich die Besonderheiten von bestimmten Plätzen, die z.B. für das Produzieren von Filmen oder für die Durchführung von Fotoreisen interessant sein könnten.
Der Begriff Locationscout wird zwar hauptsächlich in der Filmindustrie verwendet aber er ist genauso gut in der Welt der Fotografie zu nutzen. Lange, bevor ich angefangen habe, Fotoreisen anzubieten, bin ich sehr viel in der Welt gereist. Immer mit einer Kamera in der Hand suchte ich nach Plätzen, die schön, interessant oder beides waren. Ich habe nach Stellen gesucht, wo ich gut Tiere fotografieren konnte usw. Später habe ich dieses Wissen den Filmemachern zur Verfügung gestellt und noch später habe ich auf dieses Wissen aufbauend meine eigene Reisefirma für die Fotoreisen gegründet.
Bei meinen unzähligen Fotoreisen ist mir folgendes aufgefallen:
Es gibt Länder, Gebiete oder Nationalparks, in denen bestimmte Tierarten vorkommen. In allen Gebieten verhalten sich die Tiere einer bestimmten Gattung ähnlich. In einem bestimmten Gebiet oder Nationalpark oder auf einem bestimmten Campingplatz ist dies jedoch anders. Dort sind die Tiere zum Beispiel sehr viel entspannter und man kann nah an sie heran, um diese vernünftig fotografieren oder filmen zu können. Je häufiger man mit offenen Augen reist, umso mehr entdeckt man diese besonderen Stellen, die anders sind. Dieses Wissen ist äußerst kostbar. Hierfür bezahlt die Filmindustrie sehr viel Geld, um effizienter zu drehen.
Die Locationscouts der Filmindustrie
Die Produktion der großen Tierfilme von BBC oder National Geographic kosten Millionen Euros. Jeder einzelne Drehtag in der Wildnis kostet tausende von Euros. Diese teuren Drehtage sollten natürlich so effizient wie möglich genutzt werden und genau hier kommen die Locationscouts ins Spiel. Wenn der Filmproduzent z.B. einen Film über das Leben der Erdmännchen, Erdhörnchen und Baumhörnchen produzieren möchten, kann er nicht einfach ein Team nach Afrika schicken, wo diese Tiere an vielen Stellen vorkommen. Wenn er sich dort nicht gut auskennt, geht die Produktion mächtig schief und es wird viel Geld vernichtet. In der Regel sucht der kluge Produzent nach einem Locationscout, der sich mit diesen Tieren bestens auskennt.
Ein guter Locationscout weiß ganz genau, dass es in Afrika hunderte Plätze gibt, wo diese Tiere vorkommen. Er weiß jedoch, wo man am besten die jeweiligen Tiere filmen oder fotografieren kann. Er kennt die Unterschiede zwischen den jeweiligen Plätzen, wo diese Tiere vorkommen. Er weiß, wo die Tiere nicht scheu sind oder wo sie etwas sehr Interessantes in ihrem Alltag adoptiert haben usw. Manchmal sind es absurde Plätze, wo niemand von außen auf die Idee kommen würde, dort dieses oder jenes Tier zu filmen. An solchen Stellen entstehen jedoch die besten Aufnahmen, die man hinterher für den Film benötigt. Der Locationscout kann also erheblich dazu beitragen, dass die benötigten Filmaufnahmen in relativ kurzer Zeit und extrem effizient erledigt werden.
Meine eigene Erfahrung als Locationscout
Ich habe persönlich einige Zeit lang als Locationscout gearbeitet und verschiedene Filmteams zu bestimmten Stellen geführt, um effizient ihre Aufnahmen zu bekommen. Wenn ich heute selbst einen Film in einem mir unbekannten Gebiet produzieren wollen würde oder neue Destinationen für meine Fotoreisen ins Programm aufnehmen möchte, würde ich auf jeden Fall diese Arbeit mit einem Locationscouts beginnen.
Erdhörnchen fotografiert auf einer Südafrika-Fotoreise
In Südafrika gibt es viele Stellen, wo wir auf einer Fotoreise die süßen Erdhörnchen fotografieren können. Es gibt jedoch nicht viele Plätze, wo die Teilnehmer meiner Fotoreise diese wilden Tiere aus wenigen Zentimetern Abstand fotografieren können. Ein Foto wie das heute hier gezeigte ist nur an sehr wenigen Stellen in Afrika möglich, obwohl diese Tiere keine Seltenheiten sind. Ich habe dieses Bild nicht beschnitten und es wurde aus wenigen Zentimetern Abstand mit einem 55 mm Objektiv aufgenommen.
Das Leben ist zu kurz für verschobene Pläne und mittelmäßige Fotoreisen
Das Bild, das ich auf einer Fotoreise in Südafrika aufgenommen habe, ist mit folgenden technischen Daten fotografiert:
Manuelle Belichtung
Zeit: 1/640 Sekunde
Blende: F 5,6
ISO: 125
Objektiv: Zeiss 55mm
Kamera: Sony A7R
Die Termine und die Verfügbarkeiten unserer Fotoreisen der nächsten zwei Jahre findet Ihr unter dem folgenden Link:
Ich wünsche Euch einen schönen Tag und eine baldige Fotoreise mit uns!
Du kannst gerne unsere Beiträge weiterleiten und teilen!