Einleitung – Vorweginformationen
Die Kameras der Sony A7-Reihe sind sehr innovativ und ihre Bildqualität ist überragend. Bis 300mm Brennweite (Stand April 2016) kann ich verschiedene Objektive von Sony und Zeiss für diese Kameras kaufen und damit ohne Verwendung von Adaptern gut arbeiten.
Soweit so gut!
Wenn ich längere Brennweiten als 300mm benötige, habe ich leider zurzeit noch Probleme, ein hochwertiges Objektiv zu finden, mit dem ich professionell und schnell arbeiten kann. Bis 200mm gibt es sehr gute Objektive, die professionellen Ansprüchen gerecht werden. Das neue FE 70-300mm F4.5-5.6 G OSS von Sony ist noch nicht auf dem Markt und somit kann noch niemand eine Aussage bezüglich der Bildqualität dieses Objektives treffen.
Zwar ist es möglich, mit den zwei Adaptern (LA-EA3 und LA-EA4), die Sony selbst anbietet, Objektive mit Sony-A-Bajonett (Minolta) an die neuen A7-Kameras mit dem sogenannten E-Bajonett zu adaptieren aber so richtig perfekt ist es leider noch nicht.
Wenn ich Sonys eigene, moderne SSM-Objektive und eine Kamera aus der zweiten Generation der A7er Reihe – wie z.B. A7R M2 – verwende, kann ich mit dem LA-EA3 Adapter normal, aber nicht wirklich rasant arbeiten. Die Geschwindigkeit ist zwar für die Alltagsfotografie ausreichend aber für die Action-Fotografie reicht es nicht aus.
Bei allen anderen Objektiven – wie z.B. Tamron 150-600mm – mit einem A-Bajonett funktioniert nur noch der LA-EA4 Adapter mit Autofokus.
Dieser Adapter hat zwei Nachteile: Erstens sind bei diesem Adapter nur 15 AF-Punkte wählbar, die auch noch nur etwa 10% der Bildfläche in der Bildmitte abdecken. Von diesen funktioniert allerdings nur der mittlere AF-Punkt schnell und präzise genug. Die anderen sind etwas langsamer und unpräziser. Dies führt dazu, dass ich gezwungen bin, fast immer den mittleren AF-Punkt zu wählen und diese Option ist leider für eine kreative und effektive Arbeit nicht zufrieden stellend. Zweitens beherbergt der LA-EA4 Adapter einen lichtteildurchlässigen Spiegel, der etwa 30% des vorhandenen Lichtes reduziert.
Nun, die Sony-A7-Kameras haben den enormen Vorteil, dass sie mittels Adaptern fast jedes Objektiv von allen Spiegelreflexkameraherstellern aufnehmen können! Dies eröffnet uns Fotografen ungeahnte und noch nie dagewesene Möglichkeiten. Das Problem liegt zurzeit in den Adaptern und zwar nur für die Fotografen, die wie ich mit dem Autofokus arbeiten müssen.
Bisher habe ich die langen Brennweiten mit dem Sony 300mm F 2,8, Sigma 500mm F 4,5 und Sony 70-400mm abgedeckt. Die Sony-Objektive adaptiere ich mit dem LA-EA3 und das Sigma mit dem LA-EA4 an der Sony A7R M2. Damit kann ich zwar arbeiten aber so richtig glücklich macht es mich nicht.
Da ich seit vielen Jahren eine gute Beziehung zu Sony pflege, hatte ich bereits vor etlichen Jahren den Sony-Ingenieuren empfohlen, ein professionelles 200-600mm F 4.0 – 5,6 zu bauen, das preislich unterhalb von 5000 € bleiben und eine hohe Abbildungsqualität aufweisen sollte. Dieses Objektiv, worauf ich noch heute warte, hätte den Sony-Usern und auch Sony selbst sehr viel weitergeholfen, da Sony in diesem Bereich nach wie vor kein Objektiv anbietet, obwohl es einen großen Bedarf gibt. Aus welchen Gründen auch immer war es Sony leider bisher nicht möglich, mein Wunschobjektiv zu bauen. Einige Jahre später haben Tamron und Sigma diese Idee aufgegriffen und jeweils ein 150-600mm F 5.0 – 6,3 Objektiv auf den Markt gebracht, wobei Sigma zwei verschiedene Ausführungen dieser Brennweite liefert. Vor Tamron und Sigma hatte Canon ein 200-400mm F 4.0 auf den Markt gebracht, welches einen eingebauten und schwenkbaren 1,4 Fach-Telekonverter mit sich brachte. Dadurch konnte die Brennweite auf 560mm erweitert werden. Auch dieses Objektiv war eine gute Alternative, die allerdings mit rund 10 000 € doch für die meisten Fotografen eher unerschwinglich war. Abgesehen davon bin ich persönlich kein Fan von Telekonvertern.
Zu guter Letzt hat auch Nikon ein vergleichbares 200-500mm F 5,6 Objektiv auf den Markt gebracht, welches aus meiner Sicht den bisher besten Kompromiss zwischen diesen Objektiven darstellt. Dazu aber später mehr.
Der Test
Es gibt sehr viele Fotografen, die die enorm hohe Bildqualität der neuen Sony A7-Kameras schätzen. Vor allem die Sony A7R M2 liefert sensationell gute Fotos, die ich persönlich lieben gelernt habe. Bis 200mm Brennweite (mit dem Sony FE 70-300mm F4.5-5.6 G OSS bald bis 300mm) ist es nun möglich, mit den Sony- und Zeiss-Objektiven relativ schnell, präzise und auf sehr hohem Niveau zu fotografieren.
Oberhalb von 200mm (bald 300mm) sieht die Sache schwieriger aus. Um von der enorm hohen Bildqualität der A7R M2 auch bei den längeren Brennweiten zu profitieren, habe ich nach Lösungen gesucht, um Teleobjektive an der A7R M2 zu verwenden.
Dieser Test zeigt, wie die Bildqualität in RAW und die Adaptierbarkeit der folgenden Objektive an der Sony A7R M2 aussieht.
Getestet wurden:
Tamron 150-600mm F 5.0 – 6,3 (Straßenpreis = 920 €) mit dem Sony LA-EA3 (Straßenpreis = 140 €) und LA-EA4 Adapter (Straßenpreis = 230 €) an der Sony A7R
Sigma 150-600mm F 5.0 – 6,3 SPORT (Straßenpreis = 1250 €) mit dem Metabones AF-Adapter (Straßenpreis = 500 €) an der Sony A7R II
Achtung! Ein UPDATE zum Sigma 150-600mm mit dem Sigma-Adapter MC-11 finden Sie ganz am Ende dieses Testberichtes.
Nikon 200-500mm F 5,6 (Straßenpreis = 1300 €) mit dem Commlite AF-Adapter (Straßenpreis = 430 €) an der Sony A7R II (Achtung: Dieser Adapter kann einige Nikon-Objektive an der Sony A7R M2 mit Autofokus adaptieren, jedoch leider noch nicht das 200-500mm. (Hier ist der Link zu diesem Adapter und zur Liste der kompatiblen Nikon-Objektiven >>>)
Zunächst geht es um die pure Bildqualität, die diese Objektive an der Sony A7R M2 geliefert haben.
Getestet wurde unter kontrollierten und wiederholbaren Bedingungen (Laborbedingungen) mittels eines von mir persönlich neuentwickelten großen Testcharts (Duratrans), der von hinten großflächig mit LEDs ausgeleuchtet wird. Dieser Testchart ist der bisher intelligenteste und aufwändigste Testchart, den ich entwickelt und produziert habe. Er wird bald serienmäßig produziert und voraussichtlich durch EnjoyYourCamera.com vertrieben werden.
Zunächst hatte ich das Tamron 150-600mm sowohl im Labor, als auch auf einer Fotosafari in Afrika getestet. In Anbetracht der langen Brennweite war die Bildqualität dieses sehr preiswerten Objektives sehr überzeugend und durchaus auch für professionelle Zwecke brauchbar. Dieses Objektiv ist an der Sony A7R M2 mit dem Sony LA-EA4 Adapter mit Autofokus verwendbar.
Das nächste Objektiv, welches sichtbar bessere Bilder lieferte, war die SPORT-Version des Sigma 150-600mm. Dieses für den Canon-Anschluss gebaute Objektiv habe ich mittels eines Metabones Adapters an die Sony A7R M2 angeschlossen bekommen.
Das Sigma liefert bei allen Brennweiten und Blenden – sowohl in der Bildmitte als auch an den Rändern – bessere Bilder als das Tamron. Dabei sind die Schärfe und der Kontrast deutlich und sichtbar besser und auch die chromatischen Aberrationen sind besser korrigiert. Die Verzeichnung ist ähnlich wie beim Tamron. Einzig die Vignettierung ist etwas schlechter.
Bisher ist also Sigma besser als Tamron.
Das nächste Objektiv, dass ich an der Sony A7R M2 unbedingt testen wollte, war das Nikon 200-500mm F 5,6. Einer der Teilnehmer meiner Fotosafari in Tansania hatte dieses Objektiv an der Nikon D810 dabei und er schwärmte sehr davon. Ich habe es mir in Tansania kurz angeschaut und ich dachte mir, dass ich es in Deutschland unbedingt testen muss.
Nun zum Testergebnis von diesem Objektiv unter kontrollierten und wiederholbaren Bedingungen:
Um es kurz zu machen – ich bin begeistert von diesem Telezoomobjektiv! Obwohl das Tamronobjektiv ein gutes war und das Sigma sogar noch ein Stück besser, hat Nikon es geschafft, einen noch besseren Telezoom zu bauen. In allen Disziplinen ist das Nikon-Objektiv sichtbar besser als das Sigma und natürlich auch besser als das Tamron. Es ist eines der schärfsten Telezooms, die ich je in der Hand gehabt habe und dies bereits bei offener Blende! Der Kontrast ist besser als das Sigma. CAs sind ähnlich. Die Verzeichnung ist besser korrigiert. Ganz besonders sind auch die Ränder des Nikon-Objektivs besser als die von Sigma.
Also, bei der puren Bildqualität hat Nikon an der Sony A7R M2 ganz klar die Nase vorn. Jetzt kommt die Überraschung: Ich habe das Nikon 200-500mm an der Nikon-Kamera D810 unter denselben Bedingungen getestet und siehe da – die Bilder waren bei weitem nicht so gut, wie die Bilder, die aus der Sony-Kamera mit demselben Objektiv aufgenommen wurden. Die Fotos der A7R M2 haben nicht nur die höhere Auflösung, sondern sind erheblich schärfer, kontrastreicher und brillanter. Dies liegt vermutlich am besseren Sensor, Prozessor und an der Software, die in Zusammenarbeit das fertige RAW-Bild auf die Karte schreiben. Eigentlich hatte ich vermutet, dass die Kombination aus Nikon-Geräten die besseren Bilder liefern würde, dem war aber nicht so. Die D810 liefert zwar mit dem 200-500mm sehr gute Bilder aber dasselbe Objektiv an der Sony A7R M2 liefert sichtbar bessere Fotos.
Nun kommt eine weitere Überraschung:
Die neueste Version von Nikon 1,4 Fach-Telekonvertern, die zusammen mit dem 200-500mm an Nikon-Kameras mit Autofokus funktioniert, liefert in Kombination mit dem Zoomobjektiv Bilder, die auch noch für professionelle Zwecke brauchbar sind. Diesen Telekonverter habe ich zusammen mit dem 200-500mm getestet und ich bin von dieser Kombination begeistert. Die Fotofreunde, die mich länger kennen, wissen, dass ich kein Fan von Telekonvertern bin und in den letzten Jahren kein einziges Bild mit Telekonvertern aufgenommen habe. Die Kombination von dem Nikon Telekonverter und Objektiv hat mich jedoch sehr positiv überrascht. Der Schärfeverlust durch den Telekonverter ist so gering, dass man ihn gut ignorieren kann. Andere Fehler, die teilweise andere Telekonverter verursachen, sucht man hierbei vergeblich.
FAZIT:
Das Tamron 150-600mm ist ein sehr gutes und flexibles Objektiv und das einzige Objektiv in unserer Testreihe, das mit dem Sony-A-Bajonett erhältlich ist. Es kann mit dem LA-EA4 Adapter an der Sony A7R M2 mit brauchbarer AF-Funkion verwendet werden.
Wer das Tamron-Objektiv in staubigen Gegenden verwenden möchte, sollte aufpassen, da dieses Objektiv sehr staubanfällig ist! Auf einer 14-Tage Fotosafari in Afrika hatte sich mein Tamron mit Staub vollgesogen und musste anschließend zur Reinigung zu Tamron gesendet werden. Solche Undichtigkeit kannte ich bisher von keinem anderen Objektiv.
Das Tamron 150-600mm hatte ich bereits vor einigen Monaten gegen das Sony 70-400mm getestet. Wenn Sie sich für diesen Test interessieren, finden Sie den Bericht unter dem folgenden Link:
http://benny-rebel.de/informationen/tipps/vergleichstest-sony-70-400mm-vs-tamron-150-600mm.html
Das Sigma 150-600mm SPORT liefert sichtbar die besseren Bilder als das Tamron, hat jedoch den Nachteil, dass man es zurzeit nur mit dem Metabones Adapter adaptiert bekommt und dieser ist viel zu langsam, um damit vernünftig mit dem AF arbeiten zu können. Im Grunde genommen, ist das AF-System in dieser Kombination unbrauchbar. Sigma hat jedoch einen eigenen Adapter für die Sonykameras angekündigt, der bald (im Mai 2016) auf den Markt kommen soll. Wenn er tatsächlich schneller sein sollte als der Metabones Adapter, dann wäre das Sigma eine bessere Alternative im Vergleich zu Tamron.
Nikon hat ein hervorragendes 200-500mm auf den Markt gebracht, welches sowohl sehr gute Bilder liefert, als auch sehr günstig zu bekommen ist. Mit dem 1,4 Fach Telekonverter kann die Brennweite auf 700mm verlängert werden und die Bildqualität ist immer noch auf sehr hohem Niveau. Der Comlite AF-Adapter ist zurzeit leider für das 200-500mm Nikon an der Sony A7R M2 viel zu langsam und somit kann man dieses ausgezeichnete Objektiv nur mit Manuellfokus an der A7R M2 verwenden, was für diese Brennweite und für die meisten Zwecke keinen Sinn macht. Ich hoffe sehr, dass die Firma Comlite bald durch ein Softwareupdate das Nikon 200-500mm unterstützt. Dann würde ich jedem Besitzer einer A7-Kamera dieses Set empfehlen.
Jedem Fotografen, der mit Nikon-Kameras arbeitet und eine Fotosafari plant, würde ich wärmstens empfehlen, sich das 200-500mm F 5,6 näher anzuschauen! Es ist ein relativ kleines, leichtes und extrem günstiges Objektiv, das sensationell gute Bilder auch in Kombination mit dem 1,4er Telekonverter liefert. Ich habe drei verschiedene Exemplare von diesem Objektiv getestet, um das Problem mit der Serienstreuung zu berücksichtigen und muss sagen: alle drei Objektive waren auf demselben, sehr hohen Niveau!
Ich gratuliere Nikon zu dieser Meisterleistung im Objektivbau und hoffe sehr, dass auch Sony bald mit einem ähnlichen Produkt die Sony-Fotografen beglücken kann.
Ich persönlich werde vorerst mit dem Sony 300mm F 2,8 und dem Sigma 500mm F 4,5 an der Sony A7R M2 fotografieren, da diese Objektive sehr gute Bildqualität liefern. Falls demnächst ein hochwertiges Tele-Zoomobjektiv von Sony auf den Markt kommen sollte oder es einen vernünftigen Adapter geben sollte, der die Objektive von Nikon, Sigma oder Canon besser adaptieren kann, dann würde ich erneut andere Optionen prüfen.
Übrigens: Das Verfolgen von sich schnell bewegenden Objekten ist auch mit dem Sony 300mm F2,8 G SSM II und dem Adapter LA-EA3 kaum möglich.
Achtung! Ein UPDATE zum Sigma 150-600mm mit dem Sigma-Adapter MC-11 finden Sie ganz am Ende dieses Testberichtes.
Hier noch ein wichtiger Hinweis:
Ich wurde an verschiedenen Stellen gefragt, warum ich meine Tierfotografie mit einer Sony-A7R M2 betreibe, während es andere Kameras gibt, die viel schneller fokussieren, schneller fotografieren und für diese auch längere Brennweiten verfügbar sind.
Hier kommt meine Antwort darauf:
Ich liebe die sensationell gute Bildqualität, die ich mit der Sony A7R M2 erhalte! Alle anderen Kameras, die ich bisher getestet habe, erreichen diese Bildqualität nicht. Dadurch, dass ich von der Luxus-Hochglanz-Fotografie lebe und nur Produkte verkaufe, die eine extrem hohe Bildqualität aufweisen müssen, gibt es zurzeit für mich nur noch Mittelformatkameras als Alternative zu A7R M2. Und die Mittelformatkameras sind noch langsamer, größer, schwerer, teurer und unflexibler als die Sony-A7R M2.
In meinen Augen ist das Fotografieren mit der Sony A7R M2 fast auf dem Niveau der Mittelformatkameras und wenn ich diese Arbeit aus dieser Perspektive betrachte, dann nehme ich die derzeitigen Einschränkungen gerne hin, um die bestmögliche Bildqualität zu erreichen. Solche Einschränkungen müssen auch die Mittelformatfotografen hinnehmen.
Diese Entscheidung mag vielleicht für manche Amateurfotografen unverständlich sein aber die qualitätsbewussten Profis werden sie sicherlich verstehen.
UPDATE
Achtung! Hier kommt ein UPDATE zum Sigma 150-600mm mit dem Sigma-Adapter MC-11.
Vor wenigen Tagen habe ich den hier veröffentlichten Testbericht online gestellt. Inzwischen habe ich selbst die Möglichkeit bekommen, den Sigma MC-11-Adapter an der Sony A7R M2 in Kombination mit dem Sigma 150-600mm SPORT zu testen. Ich wollte herausfinden, ob das AF-System der A7R M2 mit dieser Kombination vernünftig funktioniert.
Hier nun das Ergebnis:
Zuerst die gute Nachricht: Ja, es funktioniert und ich kann auf jeden Fall damit arbeiten.
Nun die feinen Unterschiede:
Statische Gegenstände, liegende und sitzende Tiere oder Menschen sind mit diesem Set gut zu fotografieren. Der AF-Punkt kann an jede beliebige Stelle der anvisierten Szene gelegt werden und die Kamera stellt genau dort scharf, wo ich die Schärfe haben will, ohne, dass ich die Schärfe speichern und die Kamera vor dem Auslösen schwenken muss. Dies ist ein enormer Gewinn in punkto Kreativität.
Jetzt kommt eine Überraschung: Beim Benutzen des MC-11-Adapters an der A7R M2 habe ich eine deutlich größere Fläche zum Scharfstellen, als wenn ich den LA-EA3 Adapter in Kombination mit Sonys A-Bajonett-Objektiven verwende. Hier hat Sigma eine bessere Lösung gefunden.
Soweit so gut.
Beim Fotografieren von sich bewegenden Objekten verhält sich das Set wie folgt:
Ein gehender Mensch ist gut zu fotografieren.
Ein Radfahrer wird etwas schwieriger. Das AF-System greift des Öfteren daneben. Wer mit einem AF- System leben kann, das nicht immer hundertprozentig zuverlässig funktioniert, der bekommt noch hin und wieder gute Resultate.
Ein fahrendes Auto zu fotografieren wird naturgemäß noch schwieriger. Bei meinen Tests saß der Autofokus nur bei jedem vierten oder fünften Bild. Hierbei wurde deutlich, dass diese Kombination erheblich besser auf Objekte scharfstellen konnte, die einen großen Kontrast aufwiesen. Auf ein fahrendes schwarzes Auto mit einem weißen Nummernschild konnte viel besser scharfgestellt werden als auf ein weißes Auto mit einem weißen Nummernschild. Dieses Verhalten war auch früher mit andern Systemen so, hierbei jedoch ist dieses Verhalten wegen des Kontrast-AF noch viel auffälliger.
Mein FAZIT zum Sigma MC-11-Adapter
Dieser Adapter ist bisher der beste Kompromiss, um lange Brennweiten von Canon und Sigma an der Sony A7R M2 verwenden zu können. Wer statische Objekte oder sich langsam bewegende Gegenstände fotografieren möchte, kann auf jeden Fall mit dem MC-11 und 150-600mm arbeiten. Und dies besser als es mit dem Metabones Adapter der Fall ist. Der größte Vorteil dieses Sets liegt darin, dass der AF-Punkt an jede beliebige Stelle des Bildes gelegt werden kann.
Wer Sport- oder Actionfotografie betreibt, wird leider mit diesem Set nicht glücklich werden. Dafür ist alles – zumindest mit diesem Objektiv – noch viel zu langsam und unpräzise. Hierfür müssen wir uns noch etwas gedulden, bis entweder Sony entsprechende Objektive für das E-Bajonett baut oder andere Hersteller bessere Adapter auf den Markt bringen.
Den Sigma-Adapter können Sie bald bei www.EnjoyYourCamera.de kaufen!
Ausführliche Informationen zu meinen Testmethoden finden Sie unter dem folgenden Link:
http://benny-rebel.de/informationen/tipps/objektiv-und-kameratests.html
UPDATE 2
Im folgenden Video sehen Sie das Verhalten von verschiedenen Adaptern an der Sony A7R MK2: