Auf meinen Fotoreisen führe ich unsere Fotografen zu den absolut besten Foto-Hotspots der Erde. Dies ist jedoch nicht alles. Auf diesen Safaris lernen wir fotografische Kunstgriffe voneinander und entwickeln uns zu besseren Fotografen. Auch ich persönlich lerne immer wieder etwas dazu und bin dafür dankbar. Niemand ist so perfekt, dass er nichts mehr dazulernen kann und wenn jemand dieser Meinung ist, dann lernt er auch nichts mehr dazu.
Das heutige Bild, das vor einigen Wochen in Afrika entstanden ist, zeige ich hier zum ersten Mal. Die aufsteigende Diagonale in Form des dornigen Astes führt den Betrachter der Aufnahme zum Kopf der Gabelracke. Die Schärfe habe ich auf das Auge des Vogels gesetzt und die Aufnahme zeigt eine seltene Haltung dieses wunderschönen Vogels. Durch die warmen und kalten Farben im Bild, entsteht ein harmonischer Kalt-Warm-Kontrast.
Des Weiteren ist es äußerst interessant, zu sehen, dass der Ast, auf dem der Vogel sitzt, mit sehr langen und spitzen Dornen versehen ist. Ein schöner und zarter Vogel sitzt auf einem mit Dornen bewaffneten Akazienbaum. Hierdurch entsteht sogar ein inhaltlicher Kontrast.
Die Gabelracke ist zwar ein sehr schöner Vogel aber normal sitzend würde das Bild nicht wirklich spannend werden. Erst durch diese ungewöhnliche Haltung des Vogels bekommt das Bild das gewisse ETWAS, das dem Bild hilft, interessanter und spannender zu werden.
Auf meinen Fotoreisen weise ich unsere Fotografen immer wieder darauf hin, dass wir uns von einer reinen Dokumentation der Tiere verabschieden sollten und uns eher darum kümmern, ungewöhnlichere und kreativere Bilder aufzunehmen – Bilder, die man nicht so schnell wiederholt aufnehmen kann. Wie Löwen, Elefanten oder Strauße aussehen, weiß mittlerweile jeder Mensch. Deswegen ist es umso wichtiger, das Ungesehene, Lustige, Spannende, Überraschende, Traurige oder Bezaubernde mit oder von einem Tier zu zeigen.
In diesem Sinne wünsche ich meinen Freunden einen schönen und kreativen Sonntag noch!