In den sanften Weiten Afrikas, wo der Wind Lieder von Jahrmillionen erzählt und die Natur in ihrer puren Form erblüht, begegnete ich auf einer Fotoreise einem kostbaren Wesen: einem Chamäleon. Es war nicht nur das Spiel von Licht und Schatten, das mein Auge fesselte, sondern die subtile Eleganz, mit der sich dieses Reptil bewegte. Ein kleiner, schillernder Körper, der mit dem langsamen, bedächtigen Rhythmus der Natur tanzte, unbemerkt von der Welt der Touristen.
Dieses etwa acht Zentimeter große Geschöpf war auf der Suche nach seinem Ort, wollte eine Schotterstraße überqueren, ahnungslos, dass Gefahr in Form unachtsamer Reifen nahe war. Ich erinnere mich an die Erschütterung, als ich diese Gefahr erkannte. Mir wurde klar, dass die sanfte Anmut dieser Reptilien oft durch menschliches Versagen bedroht ist – überfahren von hastigen Autos, gefangen in einem Netz aus Ignoranz. Doch in dem Moment des Handelns, als ich beschloss, diesem Chamäleon zur Seite zu springen und ihm zu helfen, fühlte ich mich nicht nur als Retter, sondern als verbundene Seele, die die Verantwortung für unser aller Überleben spürt.
Nach einer kurzen, sorgsamen Inspektion meines Umfeldes, entschied ich mich, das Tier an die andere Straßenseite zu bringen – es war ein einfacher Akt der Nächstenliebe, der im Geiste der Natur geboren wurde. Bevor ich ihn losließ, legte ich mich auf die Erde und fotografierte ihn von seiner Augenhöhe – ein Bild, das nicht nur ein einfaches Foto, sondern auch eine tiefere Botschaft über Respekt und Fürsorge für das Leben selbst war.
Als ich dieses Bild vor vielen Jahren aufnahm, war es für mich ein Moment des Staunens und der Erkenntnis. Jedes Mal, wenn ich es betrachte, fühle ich die Verantwortung, die mir als Fotograf und Geschichtenerzähler zukommt.
Dieses Bild, das entstand, begleitet mich nun wie ein treuer Begleiter. Es hat nicht nur zu meinem fotografischen Erfolg beigetragen, sondern auch dazu, das Bewusstsein für die schützenswerten Geschöpfe unserer Erde zu fördern. Es wurde in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht, in Werbung verwendet und hat in Form von Postkarten und Kalendern vielen Menschen Freude bereitet – eine stille, doch kraftvolle Botschaft der Dankbarkeit und des Schutzes.
Wenn wir die Welt durch die Augen der Chamäleons sehen, könnten wir vielleicht lernen, geduldiger und achtsamer zu sein. Chamäleons sind Meister der Tarnung. Sie lehren uns, dass Veränderung nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine Kunst ist. Wie sie ihre Farben wechseln, um sich zu schützen, ihre Emotionen auszudrücken oder einfach nur im Einklang mit ihrer Umgebung zu verschmelzen, so lernen wir, dass Anpassungsfähigkeit der Schlüssel zum Überleben ist. In einer Welt, die ständig im Wandel ist, zeigen sie uns die Schönheit der Flexibilität und die Stärke, die darin liegt, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen.
Diese Tiere sind nicht nur wunderschöne Kreaturen, sie sind auch Symbole für den tiefen Respekt, den wir für unser Ökosystem entwickeln müssen. In ihrer Fähigkeit, sich ihrer Umgebung anzupassen, spiegelt sich die Notwendigkeit wider, unser eigenes Verhalten zu überdenken – im Angesicht aller Veränderungen und Herausforderungen.
Lasst uns gemeinsam aufstehen und für die kleinen Helden unserer Natur kämpfen. Jedes Leben zählt, und in den schüchternen Farben eines Chamäleons liegt eine tiefe Lehre für uns alle: wir sind Teil eines größeren Ganzen, und unser Handeln beeinflusst die Welt, in der wir leben.
Euer Benny
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