Heute ist der Tag, an dem wir einer wunderbaren Seele, einer treuen Freundin, die viel zu früh von uns gegangen ist, die letzte Ehre erweisen. Sie war ein strahlendes Licht, voller Freundlichkeit, Sozialität und Humor. Mit ihren nur 50 Jahren hinterlässt sie eine Spirale der Liebe und der schönen Erinnerungen, die in unseren Herzen wohnen.
In den sanften Bergen und tiefen Tälern des Lebens habe ich oft Trauer erlebt; zahlreiche Freunde und Verwandte habe ich verloren. Doch aus diesen schmerzhaften Lektionen lerne ich, dass wir alle nur vorübergehende Gäste auf dieser Erde sind. Wir sind Reisende, die eine kurze Zeit in einer Welt verweilen, die sich immer im Fluss befindet.
Es erstaunt mich, wie viele Menschen sich an ihre Ländereien und Häuser klammern, als wären sie ein fester Bestandteil ihrer Identität. Doch kaum jemand denkt daran, dass nichts von alledem uns wirklich gehört. Wir nutzen die Räume, in denen wir leben, für einen begrenzten Zeitraum, bevor die nächste Generation an die Reihe kommt. In den Wänden der Häuser, die wir als unser Eigen bezeichnen, wohnten einst andere Seelen, die diese Räumlichkeiten ebenfalls für sich beanspruchten.
Die Länder, in denen wir wandeln und sie als unser Zuhause ansehen, waren einst von anderen Völkern bewohnt, jedes mit seinen Kulturen, Religionen und eigenen Namen, die Grenzen und Territorien definierten. Auch sie lebten in der Überzeugung, dass ihr Land und ihre Besitztümer, die ihnen anvertraut waren, unvergänglich seien. Für diesen Irrglauben floss unzählbares Blut, und Kriege wurden entfesselt. Leider trägt diese Denkweise bis heute schwerwiegende Konsequenzen.
Die Zeit, die Ländergrenzen, die Namen der Nationen und die Besitzer der Häuser – all dies verändert sich von Generation zu Generation. Es ist an der Zeit, uns bewusst zu machen, dass wir lediglich als durchreisende Gäste in dieser Welt sind. Unser Auftrag ist es, für eine begrenzte Zeit mit Achtsamkeit und Respekt über die Häuser und die Umwelt, die uns umgibt, zu wachen. Sobald unsere Zeit gekommen ist, müssen wir das, was wir als unser Eigentum bezeichnet haben, hinterlassen und weitergeben.
In diesem Geiste sollten wir einander begegnen – nett, freundlich, respektvoll und höflich. Unser wertvollstes Erbe ist nicht das, was wir besitzen, sondern wie wir miteinander umgehen. Genau mit dieser Herangehensweise lebte auch die liebe Freundin, die wir heute in unser Gedächtnis und unsere Herzen überführen.
An dieser Stelle gilt mein herzliches Beileid den Hinterbliebenen!
Mit herzlichen Gedanken,
Euer Benny
www.benny-rebel.de