Vor drei Wochen habe ich dieses Foto in der Wildnis Afrikas aufgenommen.
Obwohl die Lichtsituation nicht gerade die Beste war, hat die Kamera doch noch ein brauchbares Bild aufgenommen, das hauptsächlich von der Faszination der Momentaufnahme lebt.
Die rennende Hyäne und die fliegenden Wassertropfen habe ich mit 1/2000 Sekunde Verschlusszeit eingefroren. Der Gesichtsausdruck der Hyäne lässt viel Raum für Interpretationen zu.
In der Natur finden wir täglich unzählige Möglichkeiten, gute Bilder aufnehmen zu können und dennoch hängt es von unseren fotografischen Fähigkeiten ab, ob wir diese Gelegenheiten auch tatsächlich zu guten Bildern umwandeln oder nicht.
Viele Fotografen sind mit den zahlreichen und teilweise schwierig zu verstehenden Einstellmöglichkeiten ihrer modernen Kameras völlig überfordert. Bei solchen actionreichen Situationen, wie bei der hier gezeigten Hyänenaufnahme muss jedoch alles schnell gehen, bevor die Situation vorbei ist.
Auf meinen Fotosafaris helfe ich unseren Fotografen in jeder Situation. Ich schaue bei jeder fotografischen Gegebenheit durch den Sucher meiner Kamera und sage den Fotografen, welche Zeit, Blende, Brennweite und ISO-Einstellungen ich für die aktuelle Situation empfehlen würde. Somit wissen unsere Fotografen erst einmal welche die passenden Einstellwerte an ihren Kameras sind.
Des Weiteren kenne ich mich mit den Verhaltensmustern vieler Tiere sehr gut aus und kann unsere Fotografen auf die kommenden Situationen aufmerksam machen, sodass sie den entscheidenden Moment nicht verpassen.
Hier ein Beispiel aus der Praxis:
Eine Hyäne frisst die Reste eines von Löwen getöteten Gnus. In der Ferne sehe ich Löwen, die in die Richtung kommen, wo die Hyäne sich befindet. Ich weiß, was gleich passieren wird und sage folgendes zu unseren Fotografen:
Die Löwen werden die Hyäne anvisieren und je näher sie an die Hyäne herankommen, umso schneller laufen und die Hyäne von ihrer Beute vertreiben – auch dann, wenn es kaum noch etwas zu fressen übriggeblieben ist. Falls die Hyäne die Ankunft der Löwen nicht bemerken sollte, dann werden die Löwen sogar die Hyäne töten, wenn sie diese erwischen.
Ich weiß sozusagen, was als nächstes passieren wird und deswegen sind wir immer gut auf die Situation vorbereitet und dementsprechend befinden wir uns auch oft zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle, um gute Bilder aufnehmen zu können.
Dann gebe ich unseren Fotografen den Hinweis zu den Einstellungen der Kameras und zwar passend zum vorhandenen Licht und zu anderen gegebenen Verhältnissen und zwar in dieser Form:
Stellt Eure Kameras auf Actionfotografie ein!
Offene Blende
1/2500 Sekunde Verschlusszeit
ISO Automatik
Autofokus auf C stellen
Objektverfolgung einstellen
Serienbilder aufnehmen
Wir fotografieren immer im Modus „M“ für manuelle Belichtung.
(Für die oben genannten Settings haben die modernen Kameras auch die Möglichkeit, all die oben genannten Einstellungen unter einem Knopf als Komplett-Set zu speichern und dieses bei Bedarf mit nur einem Knopfdruck abzurufen. Solche Programmierungen der Settings machen wir immer am Anfang jeder Fotoreise)
Die Kombination aus fotografischem Wissen und Vertraut sein mit den Verhaltensmustern der Tiere, sowie die 30-Jährige Erfahrung in der Wildnis ermöglichen mir, unsere Fotografen zu den besten Foto-Hotspots der Erde zu führen und immer dafür zu sorgen, dass sie zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle sind und mit den passenden Einstellwerten ihrer Kameras fotografieren.
Dies wissen auch meine Stammgäste, die jedes Jahr mit mir auf Safari gehen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch ein schönes Wochenende und eine baldige Fotosafari mit uns!