In der zarten Melodie des menschlichen Miteinanders, wo Worte und Gesten einst wie Pinselstriche die Leinwand des Alltags kolorierten, drohen wir uns in einem Meer von Kürze und Prägnanz zu verlieren. Die liebevollen Akzente, die ein einfaches „Hallo“ sowie ein herzlicher Abschied in die Kommunikation einfließen lassen, scheinen mehr und mehr einer hastigen Informationsübermittlung zu weichen. Nachrichten erscheinen oft ohne die sanften Wellen des Grußes, die uns erinnern, dass wir nicht allein, sondern miteinander verbunden sind.
In dieser Ära der Eile wird der Wert des respektvollen Umgangs, des bewussten Miteinanders, von den Menschen in Europa oft als überflüssig erachtet. Es ist nicht das Fehlen der Zeit, das uns bindet, sondern das Verschwinden der Höflichkeit, des Respekts, der durch einfache Worte in unser Leben einziehen kann. Ein „Guten Tag“ am Anfang, ein „Auf Wiedersehen“ am Ende – können diese kleinen Höhlen der Menschlichkeit wirklich so viel Mühe kosten? Und doch könnten sie, einmal zurückgewonnen, uns zu einer belebten Zivilisation führen, in der wir uns gegenseitig mit Freundlichkeit begegnen und die Welt ein wenig netter gestalten.
Ich erahne, dass ich mit diesen Gedanken nicht die Wogen der Gesellschaft glätten kann, aber ich wünsche mir, dass vielleicht der eine oder andere von Euch, angeregt durch diese Zeilen, einen Moment inne hält. Ein kurzes Nachdenken vor der nächsten Nachricht, ein Wurf liebevoller Worte in der Flut der kürzesten Sätze, die den Austausch prägen. Warum nicht zwischen den informativen Zeilen ein paar herzliche Botschaften weben? Dies könnte nicht nur das Empfinden des Empfängers erhellen, sondern uns auch zu kultivierten Wesen machen, die die Finesse des Respekts wiederentdecken.
Selbst das schlichte „Dankeschön“, ein Wort so selten wie ein leuchtender Stern im nächtlichen Himmel, ist zu einer kostbaren Rarität geworden. In unserer Komfortzone sind Dankbarkeit und Komplimente aus der Mode gekommen. Stattdessen begegnen uns Klagen, die oft an Orten entstehen, wo Kritik unangebracht ist. Seltsam ist es, dass jene, die in internationalem Vergleich in Fülle leben, häufig die Lautesten im Jammern sind. In dem Moment, in dem die üblichen Annehmlichkeiten des Wohlstands ins Wanken geraten, wird das Wort „Unrecht“ geboren, und bald darauf wird der Sündenbock gesucht – stets im Schatten der Wahlen.
Doch ich strebe nicht danach, diese Reflexion politisch zu beladen. Mein Aufruf ist simpel: Lasst uns Höflichkeit, Freundlichkeit und Dankbarkeit in unserem Ausdruck wiederentdecken. Nehmen wir uns die Zeit, in unseren Mitteilungen an Freunde oder Familie ein verbindendes „Danke“ auszusprechen oder einfach die Gegenwart anderer wertzuschätzen.
Möge dies eine Botschaft der Liebe, Zuneigung und des Respekts sein, die uns ermutigt, das Verborgene in der Sprache zu feiern. Auf eine bessere Welt, die tatsächlich in unseren Händen liegt.
Herzlichst von Eurem Benny aus Hannover
www.Benny-Rebel.com