In den letzten Jahren habe ich gelegentlich mit Fotografen oder Filmemachern zu tun gehabt, die ihre eigenen Touren organisieren wollten und mich nach Ratschlägen fragten. Im Gespräch stellte sich dann heraus, dass sie dachten, dass es ausreicht, wenn sie ihr Handwerk beherrschten und einen lokalen Reiseanbieter mit der Organisation der Reise beauftragen würden.
So einfach ist es leider nicht – zumindest nicht, wenn man professionelle Fotoreisen auf hohem Niveau anbieten will.
Wie sollte eine professionelle Fotoreise vorbereitet werden?
Es gibt etliche Parameter, die im Voraus aufeinander abgestimmt und beachtet werden müssen, damit die Teilnehmer der Fotoreise oder der Filmproduktion das absolute Maximum von ihrer aufgewendeten Zeit und ihrem Geld herausholen können.
Einer dieser Parameter ist das Aufsuchen von den sogenannten Locationscouts, die das Ziel der Mission verstehen und mit ihren Ortskenntnissen die Locations der Filmproduktion oder der Fotoreise vorschlagen. Bevor ich meine eigene Firma mit den Fotoreisen gegründet habe, war ich persönlich jahrelang ein Locationscout für die Produktion von Filmen. Dadurch, dass ich viele Jahre quer durch die Welt gereist war und viel von unserer Erde gesehen hatte, wusste ich, wo wir am besten und mit geringstem Aufwand, was hätten filmen oder fotografieren können. Dieses Wissen ist für eine professionelle Fotoreise oder Filmproduktion ungeheuer wichtig, wie ich es in den nächsten Zeilen mit Beispielen genauer beschreibe.
Hier ein Beispiel aus der Praxis:
Eine Filmproduktionsfirma möchte gerne eine Dokumentation produzieren, in der das Leben der Erdhörnchen und Erdmännchen im selben Lebensraum miteinander verglichen wird oder ein Produzent möchte eine Geschichte über die Feindschaften zwischen Löwen und Hyänen erzählen.
Die Firma hat beispielsweise 5 000 € für jeden Produktionstag als Budget festgelegt und kann es sich nicht erlauben, irgendwo hinzufahren und lange nach diesen Tieren zu suchen, um eventuell irgendwann auch die gewünschten Aufnahmen zu bekommen. Jeder verlorene Tag kostet die Firma 5 000 €. Bei großen Produktionen sind es deutlich höhere Beträge, die täglich verpulvert werden.
Deswegen ist äußerst wichtig, vorher viel zu recherchieren und die besten Locationscouts zu finden, die ganz genau wissen, wo und wie diese Aufgaben am besten, am schnellsten und am einfachsten zu realisieren sind. Die Arbeit des Locationscouts hilft, deutlich effizienter zum Ziel zu kommen.
Im Detail funktioniert es so:
Ich als Locationscout bin viel gereist und habe zunächst selbst ein fundiertes Wissen über die Gebiete, die ich gesehen habe und zusätzlich habe ich ein großes Netzwerk von Partnern und Freunden, die mir Informationen zur Verfügung stellen können. Somit weiß ich, dass die Erdhörnchen und Erdmännchen in verschiedenen Ländern Afrikas vorkommen und auch dort in unterschiedlichen Gebieten leben. Diese Tiere können in einem Nationalpark äußerst selten vorkommen und dort auch extrem scheu sein, sodass man kaum eine Chance hat, diese vernünftig filmen oder fotografieren zu können. Dieselbe Tierart kann jedoch an einer anderen Stelle oder in einem anderen Land total zahm sein und wir können diese Tiere aus nächster Nähe rund um die Uhr dokumentieren. Dann gibt es in bestimmten Gebieten, eine ganz besondere Person, die einem helfen kann, etwas Tolles vor die Kameras zu bekommen. Oder eine Unterkunft bietet bestimmte Möglichkeiten, die es woanders nicht gibt oder es gibt im Reiseland bestimmte Fahrzeuge oder Boote, die uns unsere Aufgaben erleichtern, von denen man natürlich auch wissen muss. Diese Liste verdeutlicht, wie wichtig es ist, möglichst viele Informationen im Voraus zu haben und wie wichtig der Job eines Locationscouts ist. Man kann sehr viel Zeit und Geld verschwenden, wenn man im falschen Gebiet, zur falschen Jahreszeit, mit falschen Partnern, mit falschen Fahrzeugen usw. unterwegs ist.
Mit diesem Wissen organisiere ich alle meine Fotoreisen und deswegen dauern die Planungen meiner Fotoreisen sehr lange – teilweise mehrere Jahre, bis alles zusammenpasst.
In vielen Gebieten kenne ich mich persönlich bestens aus und dort, wo ich nicht häufig gewesen bin, hole ich mir immer die besten verfügbaren Locationscouts, Ranger, Guides oder andere Personen, die mir die gewünschten Informationen beschaffen können.
Solche Elefantenbilder können nicht in jedem Nationalpark aufgenommen werden!
Das hier gezeigte Bild wurde im Chobe Fluss in Botswana aufgenommen. Wer schwimmende und im Wasser spielende Elefanten fotografieren oder filmen möchte, sollte unbedingt nach Botswana und zwar zu einer ganz bestimmten Stelle des Chobe Flusses, die nur etwa 100 Meter lang ist, fahren, denn dort ist es garantiert, dass man täglich schwimmende Elefanten sehen und fotografieren kann. Nirgendwo sonst in Afrika ist es leichter, solche Aufnahmen von badenden Elefanten zu bekommen. In allen anderen Nationalparks ist dies sehr selten oder nur aus einer deutlich schlechteren Perspektive machbar oder überhaupt nicht möglich.
In diesem Sinne, wünsche ich Euch schöne Reiseträume und eine baldige Fotoreise mit uns!
Die technischen Daten des hier gezeigten Fotos
Dieses Bild, das auf unserer letzten Fotoreise durch Botswana entstand, ist mit folgenden technischen Daten fotografiert:
Manuelle Belichtung
Zeit: 1/1600 Sekunde
Blende: F 6,3
ISO: 640
Objektiv: Sony 200-600 mm @ 600mm
Kamera: Sony A7R MK4
Die Termine und die Verfügbarkeiten unserer Fotoreisen der nächsten zwei Jahre findet Ihr unter dem folgenden Link:
https://www.benny-rebel.de/fotoreisen-der-naechsten-2-jahre/
Ich wünsche Euch einen sorgenfreien Tag und eine baldige Fotoreise mit uns!
www.Benny-Rebel.com
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