Es ist wieder soweit. Wir sind gerade mitten in einer Revolution. Die Welt der Künstler wird zurzeit durch die künstliche Intelligenz weitestgehend verändert. Dieses Jahr haben die Agenturen angeblich mehr Bilder verkauft, die durch KI erstellt worden waren, als echte Fotografien.
Dies ist natürlich für die Fotografen besorgniserregend, die ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf von Bildern verdienen.
Im Internet und anderen Medien ist die Diskussion längst im Gange und es haben sich wieder die Pro- und Contra-Lager gebildet.
Zu diesem Thema biete ich Euch einen Ausflug in die Vergangenheit an:
Als die Fotografie im Jahr 1826 von zwei Franzosen erfunden und später sehr beliebt wurde, haben viele der damaligen Maler die Fotografie nicht als Kunst anerkannt und es gab wie heute einige dafür und andere, die dagegen waren.
Die Fotografie hat sich trotz der Anfeindung einiger Maler durchgesetzt und sich zu einer eigenständigen Kunst entwickelt. Dadurch ist jedoch die Malerei nicht verschwunden, die bereits seit 45.000 Jahren in unterschiedlichen Formen existierte.
Zu Beginn kannte die Fotografie nur monochrome Farben. Als Thomas Sutton im Jahr 1861 die erste Farbfotografie zeigte, löste er die nächste Revolution aus. Auch damals gab es zwei Lager, die sich die Köpfe heiß geredet und sich bekämpft haben. Die einen fanden die Farbe auf den Fotos toll und die anderen verteufelten die neue Möglichkeit, Bilder aufzunehmen.
Die Farbfotografie wurde trotz der Zweifler immer beliebter, wodurch die Schwarzweiß-Fotografie jedoch nicht verschwand.
Die nächste Revolution in dieser Hinsicht kam mit der Erfindung der digitalen Fotografie. Ich persönlich gehörte zu den absolut ersten Naturfotografen der Welt, die mit einer digitalen Spiegelreflexkamera durch die Wildnis Afrikas zogen und Bilder von Wildtieren aufgenommen haben.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich von einigen Ewig-Gestrigen Fotografen angegiftet wurde, weil ich mit einer digitalen Kamera fotografiert hatte. Sie meinten, dass die digitale Fotografie etwas für Kinder sei, sie wäre eine Modeerscheinung und sie würde bald wieder verschwinden.
Wir Fotografen haben dann miterlebt, wie sich die digitale Fotografie entwickelt hat.
Nun kommt mit der künstlichen Intelligenz eine neue Technik, die die Welt der Kunstschaffenden verändern wird. Niemand kann diesen rollenden Zug mehr stoppen.
Der heutige Künstler kann entweder die KI verteufeln und sich darüber aufregen, was nichts verändern wird, oder sich diese neue Technik aneignen und schauen, ob er damit seine Kunst auf eine neue und vielleicht höhere Ebene heben kann.
Ich habe mich für den letzteren Weg entschieden und bin bereits mittendrin, diese neue Kunst zu erlernen. Noch ist die KI nicht perfekt und auch ich bin ganz sicher kein Profi in dieser neuen Technik, aber ich denke, dass die KI und ich in spätestens zwei Jahren gute Profis sein werden.
Ich glaube, dass ich mit einer Kombination aus meiner Fotografie und KI einige Geschichten deutlich besser erzählen könnte, als nur die eine oder andere Methode zu verwenden. Vielleicht gibt es noch etliche weitere Möglichkeiten, Kunst zu kreieren, als wir dies zurzeit überblicken können.
Dadurch, dass ich schon immer neugierig und optimistisch veranlagt gewesen bin, denke ich, dass für uns Künstler die künstliche Intelligenz eher ein Gewinn ist, als eine Bedrohung.
Die hier weiter unten gezeigten Bilder, die ich produziert habe, sind ganz sicher nicht perfekt, aber sie zeigen auf, wohin die KI-Revolution uns in den nächsten Jahren bringen kann. Diese Bilder lassen uns erahnen, dass wir in baldiger Zukunft jede Idee und jeden Traum in ein Bild umwandeln können und dies verdammt gut. Ich freue mich darauf.
Mit dieser Bildserie in meinem heutigen Beitrag wollte ich verschiedene Tiere im Wasser agieren lassen.
Ich werde ganz sicher weiterhin reisen und natürlich auch fotografieren, denn das Erlebnis einer Begegnung mit einem Leoparden in der Wildnis kann keine KI jemals ersetzen.
Die Geburt einer Giraffe in der Natur mit zu erleben und zu fotografieren, ist ein Glücksmoment, der durch keine KI oder Computertechnik erlebt werden kann.
Auch Fotos, die unter anstrengenden oder gefährlichen Einsätzen in der Wildnis entstanden sind, können KI-Bilder niemals ersetzen.
Somit bleibt mir meine Fotografie an ihrer Stelle erhalten und die Bilder, die ich mit der KI produzieren möchte, werden die Bilder sein, die ich mit der normalen Fotografie so gut wie nie oder überhaupt nicht aufnehmen kann. Beides hat eine Daseinsberechtigung.
Hier in meiner heutigen Bildserie habe ich zum Beispiel Leoparden-Babys, Geparden-Babys und andere Tiere durch Wasser spielen und rennen lassen. Solche Bilder von wasserscheuen Katzen in der Wildnis aufzunehmen ist so gut wie unmöglich.
In diesem Sinne wünsche ich Euch Freunden ein kreatives Wochenende und viel Freude an Eurer Kunst!