Seit Jahrtausenden beschäftigen sich nicht nur die Philosophen mit dieser Frage. Eine Zeitlang schienen die Religionen die passenden Antworten auf diese Frage zu liefern.
Die Antworten klang so oder ähnlich:
Wir Menschen sind hier auf der Erde, um mit möglichst guten Taten, je nach religiösen Vorgaben, uns einen Platz im Paradies zu reservieren, damit wir nach unserem Ableben nicht im ewigen Feuer der Hölle vor uns hin schmoren.
Für einige Zeit war diese Theorie relativ konkurrenzlos und viele Menschen waren damit glücklich, den Sinn ihres Lebens darin zu sehen, den religiösen Gesetzen zu folgen, um nach ihrem Tod die versprochenen Früchte zu ernten, die ihnen ihre Propheten versprochen hatten und natürlich auch den Strafmaßnahmen zu entkommen, die ihnen bei Fehlverhalten drohten.
Mit der Zeit wurden die Menschen immer gebildeter und die Wissenschaft hat bewiesen, dass so ziemlich alles, was früher nur mit Gottes Kraft, Gottes Zorn, Gottes Liebe und Wunder zu erklären waren, nichts anderes als Naturphänomene oder Ähnliches gewesen sind und nichts mit dem Willen und Unwillen einer unsichtbaren Kraft zu tun haben. Der Blitz, der Donner, die Dürrezeit, die Epidemien, die Überflutungen, gute Erntejahre oder besonders erfolgreiche Jagdmonate und viele andere Dinge waren früher ausschließlich Gottes Werk, weil wir nicht wussten, wie diese Ereignisse zustande kamen.
Inzwischen sind die meisten Verknüpfungen mit Gott oder Heiligen nicht mehr nachvollziehbar oder erklärbar und weil bis heute im Namen der Religionen sehr viel Schund betrieben wurde, distanzieren sich immer mehr Menschen von Religionen.
Diese Tatsache hinterlässt jedoch eine Lücke. Was ist nun der Sinn unseres Lebens?
Die Zebras und die Koalabären stellen sich vermutlich kaum solche Fragen. Sie denken weder an die letzten Generationen ihrer Art, noch an die Zeit nach ihrem Ableben. Es ist ihnen egal, ob sie einen positiven oder negativen Fußabdruck hinterlassen, wenn sie das Zeitliche segnen.
Wir Menschen sind jedoch leider nicht damit zufrieden, einfach zu leben und irgendwann zu sterben und damit ein für alle Mal zu verschwinden.
Wir versuchen uns mit Kunst, Kultur, Erfindungsreichtum, Eroberungen oder anderen Dingen unsterblich zu machen. Die nächsten Generationen sollen wissen, wer wir waren und was wir so alles auf die Beine gestellt haben. Der eine schreibt ein Buch und der andere wird zum Politiker, um in einem Krieg ein anderes Territorium zu übernehmen. Und dazwischen gibt es unzählige Schattierungen des menschlichen Treibens, um sich unsterblich machen zu wollen.
Mir persönlich geht es nicht anders. Die meisten von Euch kennen mich als einen Naturfotografen, der mit Ranger-Outfit durch die Wildnis zieht und in der Natur die Welt der wilden Tiere dokumentiert. Ich habe bisher fünf Bücher, einige Filme und Shows produziert und einen Mini-Fußabdruck in diesem Bereich hinterlassen.
Dann gibt es einen anderen Benny Rebel, der seit vielen Jahren als Reggae-DJ auf verschiedenen Bühnen fungiert und vor etlichen Jahren sogar eine eigene CD publiziert hat. Diese CD zwar mehr schlecht als recht, aber immerhin war ich sehr ambitioniert und ich habe nach wie vor sehr viel Freude mit meiner Musik, die ich immer noch betreibe.
Eine weitere Facette von Benny ist seine Vorliebe für Design, Kunst, Gestaltung und extravaganten Outfits, die genau das Gegenteil von seinem Ranger-Outfit sind. Die heutigen Bilder, die mein Fotografen-Freund Martin Bühler von mir aufgenommen hat, zeigen mein anderes Gesicht, das die meisten von Euch gar nicht wirklich kennen.
Warum zeige ich Euch diese Fotos?
Ich möchte damit Eure Sichtweise auf die Schublade ändern, in der Ihr den Namen Benny Rebel abgeheftet habt!
Und während Ihr gerade dabei seid, Euer Bild von mir in Euren Köpfen nach zu justieren, suche ich weiterhin nach dem Sinn des Lebens und erkenne immer mehr, dass dieser für mich am wahrscheinlichsten darin liegen könnte, meine Lebenszeit möglichst fair und freundlich, sowie fröhlich zu genießen, und zwar, wann immer es geht, mit Menschen, die mich wirklich vom Herzen lieben.