In den letzten Wochen habe ich Euch darüber berichtet, dass global gesehen, die weltweiten Kollateralschäden durch die Corona-Maßnahmen erheblich größer und vielfältiger sind, als die Schäden durch das Virus selbst.
Einer dieser vielfältigen Schäden, worüber zuletzt selten gesprochen wurde, ist die Vernichtung der Natur und der Lebensräume in verschiedenen Ländern der Welt. Es geht um die Abholzung der Wälder und die Zunahme der Wilderei in bisher ungeheuer großem Ausmaß. Da ich bei Greenpeace, beim WWF, bei der Heinz-Sielmann-Stiftung und bei einigen weiteren Naturschutzorganisationen Mitglied, Sponsor oder Förderer bin und zusätzlich zahlreiche Freunde habe, die in den Nationalparks der Welt arbeiten, bin ich relativ gut informiert, was den Stand des Naturschutzes betrifft.
Seit nun 30 Jahren bin ich ein aktiver Tier- und Naturschützer und ich kann Euch sagen, dass die letzten drei Monate die schlimmsten für die Wildnis auf der ganzen Welt waren. Es vergeht kaum ein Tag ohne Horrornachrichten, die ich persönlich von unterschiedlichen Quellen aus der ganzen Welt zugeschickt bekomme.
Damit es verständlich wird, schreibe ich Euch hier einige Beispiele:
- Seitdem die Nationalparks geschlossen sind und die Touristen nicht mehr durch die Parks fahren dürfen, haben Wilderer erheblich weniger wachsame Augen zu befürchten und können sich nun tagelang in den Nationalparks aufhalten, ohne dass sie gestört oder entdeckt werden. Somit haben gerade die Wilderer Hochkonjunktur, die z.B. Nashörner für ihre Hörner töten, Elefanten für ihre Stoßzähne und Tiger für all ihre Körperteile usw.
- Die Corona-Maßnahmen führten dazu, dass auch die Anzahl der patrouillierenden Ranger und Guides in den Parks stark dezimiert sind. Dies ist nicht nur eine Einladung für professionelle Wilderer, die hinter dem Horn der Nashörner und dem Elfenbein der Elefanten her sind, sondern ebenfalls eine gute opportunistische Möglichkeit für die Semiprofessionellen und Amateur-Wilderer, die die Wildtiere als Fleischlieferanten betrachten. Sie verkaufen oder verzehren selbst das Fleisch von Antilopen, Affen, Vögeln und anderen Tieren, die sie in den Nationalparks wildern.
- Die meisten Naturschutzorganisationen sind auf Spendengelder angewiesen, die in den letzten Monaten drastisch zurückgegangen sind. Viele Tierschutzprojekte können nicht mehr weitergeführt werden, weil die Mittel dafür nicht mehr zur Verfügung stehen. Firmen oder Privatpersonen, die bisher die Umweltschutzorganisationen unterstützt haben, stecken nun selbst wegen den Corona-Maßnahmen in finanziellen Schwierigkeiten und es ist naheliegend, dass sie vorerst ihre Spendenaktionen stoppen. Dies hat natürlich Folgen für die Naturschutzprojekte, die teilweise komplett gestoppt wurden.
- Die Abwesenheit der Touristen und der Fokus auf das Corona-Problem führte dazu, dass das illegale Abholzen von Wäldern ein neues Rekordhoch erreichen konnte. Niemals zuvor ging das Vernichten der Wälder so rasant voran wie jetzt. In Brasilien werden gerade Millionen Hektar Regenwald vernichtet und dasselbe gilt für einige andere Waldgebiete auf unserem Planeten.
- Das Schließen der Nationalparks und das Aussperren des Tourismus hat natürlich auch langfristige Auswirkungen auf die Menschen, die vom Tourismus gelebt haben. Der Tourismus ernährt weltweit 330 Millionen Familien!!! Und die absolute Mehrheit von ihnen, inklusive die Ranger und Guides in den Nationalparks, sind gerade entweder komplett arbeitslos oder nur geringfügig beschäftigt. Unzählige selbständige Guides und Kleinunternehmer sind bereits jetzt pleite und mit jedem weiteren Tag mit Corona-Einschränkungen vernichten wir die Existenz von weiteren Familien. Und diese Existenzen, die gerade millionenfach vernichtet werden, sind hauptsächlich das Leben und die Zukunft von jungen und gesunden Menschen, die vor dem Corona-Virus keine Angst haben bräuchten. Diese Experten werden uns später in den Nationalparks fehlen.
Ich möchte nicht missverstanden werden. Das Corona-Virus ist gefährlich und muss bekämpft werden. Die Risikogruppe muss unbedingt geschützt werden. Man darf jedoch nicht den Rest des Planeten komplett gegen die Wand fahren, weil man das Virus bekämpfen will! Darum geht es. Wir sollten versuchen, eine gute Balance zwischen Sicherheit, Schutzmaßnahmen, Vorsichtsmaßnahmen und neuen Wegen des Lebens mit dem Virus zu finden. Alles dicht zu machen und dicht zu halten, ist kontraproduktiv.
Es ist das gleiche, als würden wir auf einem Schiff im Ozean unterwegs sein und weil es Ratten im Keller des Schiffes gibt, das komplette Schiff versenken, um damit die Ratten zu töten.
Und nein liebe Freunde, ich bin weder LINKSRADIKAL, noch RECHTSRADIKAL auch kein IMPFGEGNER und schon gar kein VERSCHWÖRUNGSTHEORETIKER. Ich bin schlicht und einfach ein Naturschützer mit sehr vielen Kontakten zu anderen Menschen in etlichen Ländern der Welt und ich bilde mir ein, dass ich bisher verdammt viel von unserem Planeten gesehen und verstanden habe.
Auf eine hoffentlich baldige, klügere und bessere Welt!
Die Termine und die Verfügbarkeiten unserer Fotoreisen der nächsten zwei Jahre findet Ihr unter dem folgenden Link:
Ich wünsche Euch einen sorgenfreien Tag und eine baldige Fotoreise mit uns!
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