Namibia hat extrem viele schöne Landschaften, die sich auch einfach fotografieren lassen. Dies ist kein Geheimnis und deswegen fliegen tausende Fotografen jährlich nach Namibia, um genau diese bekannten Landschaften zu fotografieren.
Dort entstehen täglich etliche schöne Landschaftsbilder, die sich jedoch oft ähneln.
Gerade dort, wo viele Fotografen dieselben Dünen, Berge, Häuser, Denkmäler oder andere statischen Objekte fotografieren, ist es wichtig, eine kreativere und seltengesehene Perspektive zu zeigen.
Wenn wir Fotografen etwas ablichten, was von Natur aus schön ist, ist es noch lange keine fotografische Kunst! Erst wenn durch unsere bewusste Komposition das ohnehin schöne Objekt noch schöner, spannender, überraschender oder interessanter dargestellt wird, dann ist es der Verdienst des Fotografen.
Ich sehe seit etlichen Jahren Bilder von bestimmten Landschaften oder Denkmälern, die von verschiedenen Fotografen aufgenommen wurden, jedoch sich kaum voneinander unterscheiden lassen. Die Bilder an sich sehen gut aus aber nur deswegen, weil das Objekt selbst schön ist und nicht deswegen, weil die Arbeit des Fotografen das Bild zu etwas Besonderem verholfen hat.
Wenn ich durch solche Landschaften laufe, stelle ich mir vor, wie ein normaler Tourist oder Fotograf am einfachsten diese Landschaften fotografieren könnte und genau das mache ich nicht, weil genau solche Fotos von dieser Landschaft bereits tausendfach existieren. Wir leben im 21. Jahrhundert und es gibt kaum noch eine schöne Landschaft auf der Erde, die noch nicht fotografiert wurde.
Ich versuche stets das Ungesehene, Überraschende und Ungewöhnliche in solchen bekannten Landschaften zu finden, um durch eine kreativere Gestaltung ein interessanteres Bild aufnehmen zu können.
Die zwei Bilder in meinem heutigen Blogbeitrag präsentiere ich hier zum ersten Mal. Ich habe diese vor einigen Wochen in Namibia aufgenommen und sie zeigen beide im Vordergrund je einen toten Baum. Diese Bäume sehen jeweils wie ein Aug aus. Sie vermitteln dem Betrachter das Gefühl, durch diese Augen in die Landschaft schauen zu können. Solche Kompositionen sind natürlich deutlich interessanter, als ohne diese Vordergründe.
In diesem Sinne möchte ich Euch motivieren, bei Eurer Fotografie nicht den einfachsten Weg zu gehen, sondern Euch die Zeit zu nehmen, um nach den kreativeren Perspektiven oder Gestaltungselementen zu suchen, weil das einfache Bild schon längst jemand anders vor Euch gemacht hat.
Ich wünsche meinen Freunden eine schöne und kreative Zeit und viel Freude bei der Fotografie!