Auf Fotoreisen Löwen aus der Nähe fotografieren
Ich habe auf meinen Fotoreisen viele unterschiedliche Löwen aus nächster Nähe und zu Fuß fotografiert.
Wie ist so etwas möglich?
Das Studieren der Verhaltensmuster der Tiere, sowie ihrer Körpersprache hat mir geholfen, Dinge zu tun, die allgemein als unmöglich gelten. Gerade intelligentere Tiere wie die Raubkatzen senden kontinuierlich Signale über ihr Empfinden und ihre Vorhaben. Viele diese Signale oder Wörter ihrer Sprache habe ich auf meinen unzähligen Fotoreisen und bei meiner Rangerausbildung gelernt und zwar durch Beobachtungen.
Das heutige Bild habe ich mit einer Brennweite von 17mm aus einem Meter Abstand aufgenommen. Dieser Löwe erzählt gerade etwas.
Was siehst Du in Diesem Bild? Was sagt dieser Löwe gerade?
Na, eine Ahnung? Wenn nicht, hier kommt meine Übersetzung aus der Löwensprache.
Zunächst ist es auffällig, wie der Löwe seine Vorderpfoten offen nach oben gelegt hat. Wenn ich solch eine Haltung bei Löwen auf einem Bild sehe, weiß ich, dass es sich hier nur um folgendes handeln kann: Dem Löwen ist warm. Entweder ist der Tag der Fotoaufnahme zu warm gewesen oder der Löwe ist vorher unterwegs gewesen und es ist ihm zu warm. Wenn es so ist, lecken die Löwen ihre Pfoten und Vorderbeine, um diese feucht zu machen. Diese lassen sie dann im Wind trocknen. So kann sich das Blut etwas abkühlen. Feuchte Pfoten und Beine funktionieren wie eine Klimaanlage bei Löwen.
Weitere Löwen-Wörter, die im Gesicht des Löwen zu lesen sind
Der Löwe sucht keinen Blickkontakt mit mir und hat seinen Kopf leicht von mir weggedreht. Des Weiteren sind auf seiner Nase und an den Seiten der Augen keine Falten zu sehen. Dies heißt: er sucht keinen Ärger, keine Konfrontation oder Aggression. Er ist jedoch neugierig und ein wenig alarmiert. Dies zeigen die Stellung seiner Ohren und die Art und Weise, wie er sitzt.
Dieser Löwe hat kein Problem mit meiner Nähe
Von diesem Löwen geht keine Gefahr aus. Manchmal kommen sogar die Löwen von sich aus näher, um zu sehen, wer ich bin. In solch einem Fall gilt eine selbstbewusste, jedoch ruhige Haltung zu bewahren und bloß nicht dem Löwen den Rücken zu zeigen. In solchen Fällen spreche ich mit den Löwen. Ich kann die Löwen somit mit meiner Stimme kontrollieren. In der Regel kommen sie näher, wenn ich leiser spreche und gehen zurück, wenn ich meine Stimme anhebe.
Du darfst keine Angst haben und dies schon gar nicht ausstrahlen
In Umgang mit Raubkatzen ist eine Sache sehr wichtig: Wenn Du es mit der Angst zu tun bekommst, musst Du das Geschehen verlassen! Schon den geringsten Zweifel an Deiner eigenen Stärke bekommen die Raubkatzen mit. Dann bist Du eine leichte Beute. Ich versuche den Großkatzen immer mit vollem Selbstbewusstsein zu begegnen, ohne Aggressionen auszustrahlen. Wenn ich mit meiner eigenen Stärke übertreibe, dann provoziere ich einen Angriff oder scheuche die Tiere aus meiner Nähe weg. Beides ist kontraproduktiv.
Löwenbegegnungen auf Fotoreisen
In den letzten 30 Jahren habe ich unzählige Löwen gesehen und fotografiert. Auf meinen früheren Fotoreisen war ich sehr oft zu Fuß unterwegs und damals hatte ich viele Ranger-Freunde, die genauso wie ich das wilde Abenteuer liebten. Somit waren damals diese hautnahen Begegnungen mit gefährlichen Tieren häufiger als heute.
Auf den Fotoreisen, die ich für andere Fotografen anbiete und auf die ich meine Gäste mit in die Wildnis nehme, dürfen wir natürlich nicht solche Experimente zu Fuß machen. Mein Wissen im Umgang mit den wilden Tieren hilft uns jedoch, immer zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zu sein. Ich kann aus der Körpersprache der Löwen lesen, ob es sich lohnt, noch eine Weile bei einem schlafenden Rudel zu warten oder lieber weiterzufahren, weil diese Löwen sich in den nächsten vier Stunden keinen einzigen Meter bewegen werden. Somit manage ich die Zeit der Teilnehmer unserer Fotoreisen deutlich besser. Wir verschwenden diese wertvolle Zeit unserer Fotosafaris nicht damit, um an den falschen Stellen zu lange zu warten.
Ich hoffe sehr, dass bald ein Impfstoff gegen Covid-19 gefunden wird und dass wir bald wieder auf Fotoreisen gehen können. Die Wildnis und die Welt der wilden Tiere fehlen mir sehr.
Das Leben ist zu kurz für verschobene Pläne und mittelmäßige Fotoreisen
Das Bild, das auf einer Fotoreise in Afrika entstand, ist mit folgenden technischen Daten fotografiert:
Blendenvorwahl
Zeit: 1/320 Sekunde
Blende: F 8
ISO: 200
Objektiv: Sony 17-40 mm @ 17 mm
Kamera: Canon EOS 5D
Die Termine und die Verfügbarkeiten unserer Fotoreisen der nächsten zwei Jahre findet Ihr unter dem folgenden Link:
Ich wünsche Euch einen schönen Tag und eine baldige Fotoreise mit uns!
Du kannst gerne unsere Beiträge weiterleiten und teilen!