Brauche ich für eine gelungene Fotosafari eine große Kamera mit vielen Wechselobjektiven oder reicht auch eine gute Superzoomkamera / Bridgekamera aus?
Das ist eine berechtigte Frage, die ich in den letzten Jahren immer wieder gestellt bekommen habe.
Jeder Fotograf, der Fotosafaris plant, stellt sich früher oder später diese Frage, weil beide Systeme Vor- und Nachteile haben, worüber wir Bescheid wissen sollten.
Vorteile einer Systemkamera auf einer Fotosafari gegenüber einer guten Bridgekamera:
- eine bessere Bildqualität, vor allem bei wenig Licht
- mehr Möglichkeiten, unterschiedliche Brennweiten und Zubehör nutzen zu können
- die Möglichkeit, eine vergleichsweise kleinere Schärfentiefe zu haben, um den Hintergrund unschärfer zeigen zu können
Vorteile der guten Bridgekameras auf Fotosafaris im Vergleich zu Systemkameras:
- deutlich kleiner und damit wesentlich leichter handzuhaben, sowie zu tragen
- viel leichter, was gerade beim Reisen ein erheblicher Vorteil ist
- deutlich preiswerter und dadurch weniger gefährdet, gestohlen zu werden
- sehr viel flexibler, weil alles, was der Fotograf braucht, bereits im Gehäuse integriert ist
- ein extrem großer Brennweitenbereich immer sofort parat, ohne Objektive wechseln zu müssen. Dies ist ein äußerst wichtiger Vorteil für Fotosafaris
- die Videofunktion der Bridgekameras ist deutlich besser
- die Bilder der Bridgekameras verwackeln weniger, wegen kleinerem Sensor und besseren Bildstabilisierungen
- integrierter Blitz. Die großen Systemkameras haben keinen integrierten Blitz
- die Möglichkeit, die Kamera komplett lautlos benutzen zu können, was bei der Tierfotografie auf Fotosafaris wichtig ist. Diese Möglichkeit haben auch einige neue Systemkameras, jedoch bei weitem nicht alle
- die Bridgekameras sind deutlich unscheinbarer, weil sie so klein sind und deswegen kann man diese Kameras sehr viel besser dort verwenden, wo man als Fotograf nicht auffallen will
Wie wir an der Menge der Vorteile der jeweiligen Kameras sehen können, ist eigentlich eine gute Bridgekamera deutlich besser für eine Fotosafari geeignet, als die üblichen großen, schweren, teuren und unflexiblen Systemkameras, die die meisten Fotografen mit sich um die Welt tragen.
Wieso haben sich dennoch die Bridgekameras noch nicht gegenüber den Systemkameras auf Fotosafaris durchgesetzt?
Zunächst einmal sind diese Erkenntnisse relativ neu und somit nicht der großen Masse der Fotografen bekannt. Bis vor wenigen Jahren gab es keine Bridgekameras, die hätten den Systemkameras die Stirn bieten können. Erst seitdem die Bridgekameras mit einem ein Zoll großen Sensor auf den Markt gekommen sind, hat sich die Überlegenheit der Systemkameras deutlich reduziert. Die neuen Generationen der edlen Bridgekameras haben sich gut verkaufen lassen und dies befeuerte die Hersteller, noch mehr in die Intelligenz, die Qualität und die Geschwindigkeit der Bridgekameras zu investieren.
Ein weiterer Punkt, warum die Bridgekameras noch nicht bei der großen Masse der Fotografen auf Fotosafaris angekommen sind, ist folgender:
Für manche Teilnehmer einer Fotosafari ist die Fotoausrüstung eine Art Statussymbol. Je größer und teurer ihre Ausrüstung, umso besser fühlen sie sich. Diese Fotofreunde werden natürlich keine kleinen und unscheinbaren Kameras kaufen wollen, weil man damit nicht auffallen kann – ganz egal, wie intelligent und zweckmäßig diese Kameras auch sein mögen.
Welche Bridgekameras sind für eine Fotosafari brauchbar?
- Sony Cyber-shot DSC-RX10 MK4 (Brennweite: 24-600mm)
- Panasonic Lumix FZ1000 II (Brennweite: 25–400 mm)
- Sony Cyber-shot DSC-RX10 MK3 (Brennweite: 24-600mm)
- Panasonic Lumix FZ2000 (Brennweite: 24-480 mm)
- Panasonic Lumix DMC-FZ1000 (Brennweite: 25–400 mm)
Die hier erwähnten Bridgekameras verfügen über einen 1-Zoll-Sensor, der eine deutlich bessere Bildqualität liefert, als die Bridgekameras mit kleineren Sensoren.
Wenn die Bilder einer Fotosafari nur auf dem PC gesichtet, kaum bearbeitet und nur in kleinen Größen gedruckt werden, dann reichen sogar die Bridgekameras mit noch kleineren Sensoren aus. Diese verfügen sogar über einen noch größeren Brennweitenbereich und sind preislich auch noch deutlich günstiger, als die hier genannten Bridgekameras.
FAZIT:
Wer seinen Lebensunterhalt nicht mit der professionellen Fotografie verdient, keine großformatigen Bilder jenseits von einem Quadratmeter produziert oder nicht hauptsächlich dort fotografiert, wo das Licht viel zu knapp ist, der braucht keine teuren, großen, schweren, unhandlichen und unflexiblen Systemkameras für seine Fotosafaris! Für diese Fotografen, die die absolute Mehrheit der Fotografen auf Fotosafaris ausmacht, ist eine edle Bridgekamera deutlich besser geeignet. Aber auch diese Kameras machen nicht automatisch ansprechende Bilder. Sie müssen gut studiert und verstanden werden, damit der Fotograf ihre Intelligenz und Flexibilität effektiv nutzen kann!
Hier noch ein wichtiger Hinweis bezüglich der Corona-Krise und ihren Auswirkungen auf unseren zukünftigen Fotosafaris, der genau zu diesem Thema hier passt:
Die Fluggesellschaft Emirates hat gestern Pläne vorgestellt, wonach in Zukunft kein Handgepäck mehr in die Flugzeuge mitgenommen werden darf. Dies soll die Gefahr einer Ansteckung durch Krankheiten verringern.
Wenn dies tatsächlich kommt und auch andere Airlines es genauso machen, dann werden wir gezwungen sein, unsere Fotoausrüstung in unserem großen Koffer abzugeben. In solch einem möglichen Fall, ist eine kleine Bridgekamera deutlich besser im Koffer sicher zu verstauen, als eine große Fotoausrüstung mit etlichen Objektiven und Zubehör!
Das Leben ist zu kurz für faule Kompromisse und schlechte Fotosafaris
Die Termine und die Verfügbarkeiten unserer Fotoreisen der nächsten zwei Jahre findet Ihr unter dem folgenden Link:
Ich wünsche Euch einen sorgenfreien Tag und eine baldige Fotoreise mit uns!
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