Eine grüne Meerkatze steht an einem frühen Morgen in Südafrika auf und beginnt mit ihrer Nahrungssuche. Warum man diese Affen grüne Meerkatzen nennt, ist mir nicht ganz klar. Vermutlich hat jemand mit einem sehr schrägen Humor gedacht, ich könnte diesen Affen einen unpassenden Namen geben, um damit die Deutschsprachigen zu verwirren. Diese Mission ist auf jeden Fall geglückt.
Ich nenne diesen Affen in meiner Geschichte Donald.
Nun zurück zu unserer Geschichte.
Der kleine, aber etwas übergewichtige Donald zieht mit seiner Familie durch sein Territorium und sucht nach fressbaren Früchten, Samen der Bäume, Insekten, Pflanzen usw. Eben das ganz normale Affenprogramm in der Wildnis.
Der freche Familienchef kommt täglich an meinem Zelt vorbei und untersucht auch gerne meine Campingausrüstung, sowie meine Kameras. Er ist schlau und weiß ganz genau, dass er meine Kameras nicht essen kann, aber er ist auch gleichzeitig neugierig und hat viel Spieltrieb in seinem Blut. Deswegen spielt er gerne mit meiner Ausrüstung, die ich ihm auch zur Verfügung stelle, aber nur angebunden, damit der Schlitzohr-Donald nicht mit meiner teuren Kamera verschwindet.
Bei diesen Spielchen entwickelt Donald seine Vorliebe dafür, sich selbst täglich zu fotografieren. Nach jedem Foto schaut er sich das Bild auf dem Display meiner Kamera an und ich kann aus seinem Gesichtsausdruck erkennen, dass er sich selbst toll findet. Deswegen besucht er mich täglich in meinem Camp, wo ich ganz alleine in der Wildnis campe.
Donald interessiert sich nicht für mich, auch nicht für die anderen Affen in seiner Familie und übrigens auch nicht wirklich für meine Kamera, sondern nur für die Selfies, die er jeden Tag von sich selbst aufnehmen kann.
Donald bewundert sich selbst und ich kann aus seinem Gesicht lesen, wie er sich selbst täglich sagt:
„Oh, man bin ich schön!
“Ich führe zurecht den Clan der Affen hier in meinem Reich.”
“In jedem einzelnen Bild von mir selbst erkenne ich nicht nur meine Schönheit, sondern auch meine Überlegenheit.“
Die Fotos, die Donald von sich aufnimmt, werden durch meine Wenigkeit in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht und dadurch wird nicht nur Donald weltbekannt, sondern die Art und Weise, wie er sich fotografiert. Dies ist das Geburtsjahr der Selfie-Fotografie.
Seitdem fotografieren sich Millionen Menschen täglich in allen möglichen Posen und auch vor schönen Landschaften, sowie vor berühmten Kunstwerken, um diesen Landschaften und Kunstwerken eine Bedeutung zu verleihen, indem sie sich davor platzieren.
Und niemand weiß, dass der Erfinder dieser Selfie-Fotografie ein Affe mit dem Namen Donald ist.
Ich dachte, ich veröffentliche diese Geschichte hier, damit die Welt die Wahrheit erfährt.
Zugegeben, die Geschichte ist ein wenig erfunden und ich mache auch im Jahr ein paar Selfies, aber ich übertreibe es nicht und nerve meine Freunde nicht mit täglichen News von meinem Gesicht.
In diesem Sinne wünsche ich meinen Freunden einen humorvollen Tag und ab heute werdet ihr immer an Donald denken, wenn jemand euch ein Foto von sich zeigt und von euch erwartet, sein Selfie zu liken oder toll finden.
Ihr könnt in den Kommentaren von solchen Selfie-Postings schreiben:
Ein tolles Foto von dir. Fast so gut, wie das von Donald. 😉
Dann habt ihr auch euren Spaß.