Wir Menschen haben etliche Schubladen in unseren Köpfen. Eine dieser Schubladen ist für die Tiere reserviert, die wir als süß und niedlich bezeichnen. Dazu gehören z.B. Erdmännchen, Eichhörnchen und Buschbabys.
Buschbabys sind hauptsächlich nachtaktive Mini-Halbaffen, die jeder Mensch als sympathisch, süß oder niedlich bezeichnen würde. Sie sind in etwa so groß wie ein Tennisball und wiegen oft weniger als 300 Gramm. Vermutlich sind es ihre großen Augen und Ohren, die sie so sympathisch machen.
Vor etwa 30 Jahren, wo ich angefangen habe, durch die Wildnis Afrikas zu wandern, gab es fast überall in den Büschen und Bäumen Buschbabys, die ich in der Dunkelheit im Licht meiner Taschenlampe beobachten konnte. Ihre Augen reflektieren das Licht in gelber Farbe zurück. Sie hüpfen von Ast zu Ast und dies sieht immer irgendwie lustig aus. Das ist vermutlich ein weiterer Grund, warum wir diese Tiere sympathisch finden.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass ihre Zahl in den letzten 30 Jahren kontinuierlich und erheblich zurückgegangen ist. In manchen Parks gibt es kaum noch Buschbabys in der Nacht zu beobachten.
Für deren langsames Verschwinden gibt es verschiedene Erklärungen. Zunächst einmal leiden sie, wie alle anderen Tiere auch, darunter, dass ihr Lebensraum immer kleiner wird. Immer mehr Menschen auf der Erde brauchen einen Platz zum Leben und Ressourcen für das tägliche Leben und dies verschlingt ununterbrochen die Lebensräume der wilden Tiere.
Das andere Problem der Buschbabys ist der Rückgang der zahl der Insekten, von denen sich die Halbaffen ernähren. Es gibt in Afrika immer weniger Insekten und alle Tiere, die sich von Insekten ernähren, leiden unter Nahrungsknappheit. Die Experten sagen, dass einer der Gründe hierfür ist der übertriebene Einsatz von Pestiziden und anderen Chemikalien in der Landwirtschaft.
Ein weiteres Problem der Buschbabys ist ihr süßes Aussehen. Deswegen werden oft die Kinderstuben dieser Tiere geplündert, um die jungen Äffchen als Haustiere zu verkaufen. Diese leben dann in den Wohnzimmern der Menschen und fehlen in der Wildnis.
Buschbabys gibt es in verschiedenen Unterarten und in vielen Ländern Afrikas. Sie sind alle nachtaktiv und haben deswegen riesige Augen, um in der Dunkelheit gut sehen zu können.
Die Welt der wilden Tiere ist voller Geheimnisse und Überraschungen und ich freue mich immer, wenn ich etwas Neues von dieser faszinierenden Welt lernen kann. Auf meinen zahlreichen Reisen habe ich selbst immer wieder bestimmte Verhaltensmuster einiger Tiere beobachtet, die nirgendwo sonst vorher dokumentiert waren. Ich habe auch einmal einen über zwei Meter langen Wurm auf einem abgelegenen Berg in Südafrika entdeckt, den ich nirgendwo beschrieben fand. Vielleicht war es sogar eine Art, die die Wissenschaft noch nicht kennt.
Wie auch immer, ich freue mich darauf, wieder häufiger in der Natur unterwegs sein zu können.