Schaut Euch das heutige Bild an und versucht, Euch das Geräusch des Lagerfeuers vorzustellen! Es knistert und knattert und das Licht des Feuers zieht magisch die Blicke der Menschen auf sich. Der Geruch des Abenteuers liegt in der Luft und die nachtaktiven Tiere übernehmen die Bühne der Wildnis, während die anderen ihre Ruheplätze aufsuchen.
In der Ferne brüllen die Löwen und sie erzählen von ihren Herrschaftsansprüchen. Auch die Schakale und Hyänen bereiten sich laut rufend auf die Nacht vor. Die Nachtschwalben und die Eulen mischen ebenfalls mit. Das allgegenwärtige Grillenkonzert wird gelegentlich nur von Fröschen übertönt und die Mixtur von all diesen Geräuschen ist das schönste, was meine Ohren immer wieder hören.
Die Natur ist nicht nur schön, sondern klingt auch fantastisch.
Das heutige Bild zeigt eine Gruppe von Menschen, die in der südafrikanischen Wildnis eine Rangerausbildung machen wollten. Ich habe die Gruppe für eine Weile begleitet. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich diese Freunde motiviert habe, die Nacht an einem Wasserloch zu verbringen. In dem Reservat gab es eine wackelige Anhöhe, wo wir uns sicher vor Löwen hinsetzen und das Wasserloch beobachten konnten. Wir wollten sehen, welche Tiere in der Nacht zu diesem Wasserloch kommen würden.
Wir haben unsere Schlafsäcke und eine starke Taschenlampe mitgenommen und es uns auf der Anhöhe gemütlich gemacht. Alle Rangerazubis sollten sich ruhig verhalten, damit scheue Tiere, wie Leoparden sich an das Wasserloch trauen würden. Ich formte aus Akazienblättern eine Pfeife und imitierte damit das Geräusch der sterbenden Impalas. Sowas lernt man, wenn man länger in der Wildnis mit anderen Rangern unterwegs gewesen ist. 😉
Mit diesen Geräuschen wollte ich Raubtiere anlocken, die sich die Angelegenheit etwas näher anschauen wollen würden. Es waren jedoch zu der Zeit keine Räuber in der Nähe oder meine Geräusche konnten nicht in der Ferne gehört werden, weil die Frösche und Grillen deutlich lauter waren. Stattdessen sahen wir einige Bush Babys oder auch Nachtäffchen genannt im Licht der Taschenlampe. Sie sprangen auf den Ästen der Bäume hin und her. Ihre riesigen Augen reflektieren das Licht und deswegen sind sie gut in der Nacht zu beobachten.
Es war herrlich frisch und der wunderschöne afrikanische Sternenhimmel war unser Dach. Wir haben in dieser Nacht an sich nichts Spektakuläres gesehen aber jeder von uns war äußerst glücklich, die Nacht am Wasserloch verbracht zu haben, obwohl es auf dem harten Boden und ohne Matratzen die Nacht alles andere als bequem war.
Manchmal muss man eben die Komfortzone verlassen, um etwas Tolles zu erleben.
In meinem bisherigen Leben habe ich unzählige Lagerfeuer-Nächte in der Wildnis verbracht und dies mit unterschiedlichen Menschen oder auch mal ganz alleine. Diese Erfahrungen sind für mich persönlich immer wieder der „RESET BOTTON“, womit ich mich selbst und mein Verhalten justiere. Diese Erlebnisse zeigen mir auf, was in meinem Leben wirklich wichtig ist und führen dazu, dass ich mein Dasein besser verstehen und genießen kann.
Wie die meisten Menschen auf der Erde musste ich in den letzten 15 Monaten auf viele Abenteuer verzichten aber ich habe mir geschworen, alles nachzuholen, so bald es irgendwie geht. Mein Terminkalender ist bereits jetzt bis 2024 komplett voll mit Reiseplänen. Ich werde jedes Jahr mehr als sechs Monate reisen. Mein Leben besteht nicht nur aus Essen, Trinken, Atmen und Schlafen. Ich brauche das Abenteuer, die Kunst, meine Freunde und meine Reisen, um mein Dasein als erlebtes Leben zu bezeichnen.
Ich wünsche uns allen ein lebenswertes und cooles Leben!