Bevor der Fotograf seine Kamera eingestellt hat, ist die Situation vorbei
Die unberechenbare Wildtierfotografie gehört sicherlich zu den schwierigsten Disziplinen der Fotografie.
Der Fotograf sitzt seit Stunden an einem Wasserloch. Er glaubt, dass die anwesenden Räuber am Wasserloch jeden Moment zuschlagen könnten. Bei 38 Grad Hitze erträgt der Bildermacher auch die Insektenstiche, die ihn nerven. Langsam ermüden seine Augen am Sucher seiner Kamera und seine Finger auf dem Auslöser und es passiert nichts.
Gerade als er seine Kamera zur Seite legt, um einen Schluck Wasser zu trinken, legen die Tiere los. Bevor der Fotograf seine Kamera wieder in die Hand nimmt, ist die spannende Situation wieder vorbei. Erschwerend hinzu kommt, dass viele Fotografen nicht genau wissen, welche Kameraeinstellungen für welche Jagdsituationen am besten funktionieren. Wenn er jetzt auch noch mit den falschen Kameraeinstellungen fotografiert, dann kann er noch nicht einmal vernünftige Bilder vom Ende der Jagd aufnehmen.
Solche oder ähnlich Situationen kennen alle Fotografen, die häufig auf Fotoreisen ihre Bilder aufnehmen.
Die Fotografie-Technik auf unseren Fotoreisen
Die neuen Kameras haben zahlreiche Einstellmöglichkeiten und umprogrammierbare Tasten. Einige haben sogar die Möglichkeit, verschiedene, komplette Settings für unterschiedliche fotografische Situationen zu speichern. Diese können dann passend zu jeder Situation mit nur einem Knopfdruck aufgerufen oder umgestellt werden.
Hier ein Beispiel: Ich bin gerade dabei, eine Löwenfamilie zu fotografieren, die im Gras sitzt. Hierfür habe ich die passende Belichtungszeit, ISO, Blende, den passenden AF-Mode usw. gewählt. Plötzlich kommt ein humpelndes Zebra auf die Löwen zu und die Löwen wechseln in Sekundenschnelle in den Jagdmodus und rennen los. Hierfür benötige ich ganz andere Verschlusszeiten, ISO und vor allem einen anderen Autofokusmodus. Wer hierbei alles nacheinander umstellen will, hat kaum eine Chance, auf einer Fotoreise die spannendsten Bilder aufzunehmen. Er wird immer nur das Ende der Jagd fotografieren. Nicht so, wenn der Fotograf gut vorbereitet ist.
Wir programmieren unsere Kameras auf jeder Fotoreise intelligent und passend um
Auf meinen Fotoreisen nutzen wir fast immer den ersten Tag der Fotosafaris dafür, um die Tasten und die Settings der Kameras perfekt an die fotografischen Herausforderungen der jeweiligen Fotoreise anzupassen. Dies hilft den Teilnehmern meiner Fotoreise, sich deutlich schneller und effizienter auf jede Situation einzustellen. In jedem Reiseland können die Herausforderungen etwas anders ausfallen. Deswegen müssen die Kameras immer den fotografischen Situationen in jedem Land angepasst werden.
Tierfotografie ist nicht gleich Tierfotografie
Wie in jedem anderen Beruf können auch Fotografen sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren. So ähnlich wie ein Allgemeinarzt, ein Chefarzt, ein Chirurg und ein spezialisierter Herzchirurg sich unterscheiden lassen. Wenn ein Fotograf viele Jahre lang nur in einem Fotostudio fotografiert hat, wird er ganz sicher niemals auf einer Fotoreise die perfekten Jagdbilder aufnehmen können. Dies ist ausgeschlossen. Ein Allgemeinarzt kann in der Chirurgie auch nicht mit einem spezialisierten Herzchirurgen mithalten.
Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass wir – die spezialisierten Tierfotografen – unser Handwerk bestens beherrschen und dieses Wissen an die Gäste unserer Fotoreisen weitergeben. Mit diesen Herangehensweisen und Vorbereitungen sind dann auch die Safarisgäste in der Lage, gute Bilder aufzunehmen, die sich noch nicht mit der Fotografie so gut auskennen. Genau das ist der Sinn einer Fotoreise. Auf unseren Safaris entwickeln wir uns fotografisch weiter und gehen mit Spaß unserem Hobby nach.
Vogelfotografie auf unseren Fotoreisen in Kenia und in Brasilien
Das heutige Foto zeigt einen Schreiseeadler, den ich auf einer Fotoreise in Kenia fotografiert habe. Wir haben in Kenia und in Brasilien verschiedene Workshops, wo wir das Fotografieren von Raubvögeln bei der Jagd üben. Die Teilnehmer meiner Fotoreise werden im Voraus perfekt auf die kommende Situation vorbereitet. Jeder Raubvogel fliegt anders und hat andere Jagdangewohnheiten. Deswegen muss auch die Kamera dementsprechend eingestellt werden. Diesbezüglich informiere ich meine Gäste im Voraus darüber, wie der anvisierte Vogel fliegen und jagen wird. Des Weiteren gebe ich die passenden technischen Einstellungen der Kameras an meine Gäste weiter. Damit haben die Teilnehmer meiner Fotoreise eine deutlich bessere Chance, die Vögel vernünftig fotografiert zu bekommen.
Im nächsten Jahr werden wir erneut in Kenia und Brasilien solche Fotoworkshops durchführen und wenn Du auch dabei sein möchtest, kannst Du mit.
Das Leben ist zu kurz für verschobene Pläne und schlechte Fotoreisen
Das heutige Bild entstand mit den folgenden technischen Daten:i
Manuelle Belichtung
Zeit: 1/2000 Sekunde
Blende: F 5,6
ISO: 400
Objektiv: Sony 100-400 mm @ 400 mm
Kamera: Sony A7R MK3
Die Termine und die Verfügbarkeiten unserer Fotoreisen der nächsten zwei Jahre findet Ihr unter dem folgenden Link:
Ich wünsche Euch einen schönen Tag und eine baldige Fotoreise mit uns!
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